Als führender europäischer Finanzplatz ist sich Luxemburg seiner Verantwortung bewusst, eine solide Regulierung und faire Besteuerung zu gewährleisten. Die Finanzkrise von 2008 und die sich daraus ergebende Staatsschuldenkrise haben gezeigt, dass Luxemburg als glaubwürdiger Finanzplatz angesehen werden kann. Die Coronakrise hat einmal mehr verdeutlicht, wie wichtig Belastbarkeit und Nachhaltigkeit für eine gute Regierung sind.

ENGAGEMENT FÜR STEUERTRANSPARENZ

Eine der direkten Folgen der Finanzkrise von 2008 war der weltweite Vorstoß zu größerer Transparenz in Steuerfragen. Das Bankgeheimnis hat in Luxemburg eine lange Tradition. Inzwischen hat das Land durch automatischen Informationsaustausch auf EU- und auch auf OECD-Ebene die Steuertransparenz übernommen. Dabei gelten die gleichen Standards wie für alle anderen EU- und OECD-Mitglieder.

Informationen über Einnahmen aus luxemburgischen Anlageprodukten aus dem Bank-, Vermögensverwaltungs- oder Versicherungssektor für Kunden mit Wohnsitz außerhalb des Landes werden vom betreffenden Finanzinstitut automatisch an die luxemburgischen Steuerbehörden weitergeleitet. Luxemburg wiederum teilt diese Informationen dann automatisch den Steuerbehörden des Wohnsitzlandes des Begünstigten mit. In den Peer-Reviews der OECD zur Steuertransparenz rangiert Luxemburg auf dem gleichen Platz wie Deutschland, Großbritannien und die USA.

Einige Kritiker fürchteten, dass dieser neue Rahmen den Untergang Luxemburgs als Drehscheibe für die Vermögensverwaltung bedeuten würde. Es stellte sich heraus, dass das verwaltete Vermögen in Luxemburgs Private-Banking-Industrie von 285 Mrd. US-Dollar im Jahr 2010 auf 395 Mrd. US-Dollar im Jahr 2018 anstieg. Dieser Anstieg beweist ganz klar, dass Luxemburgs Erfolg als führendes europäisches Private-Banking-Zentrum nicht auf dem Steuergeheimnis beruht, sondern dem Know-how seiner Bankengemeinschaft. Mit seiner Spezialisierung auf den Kundenbedarf mit Portfolios in mehreren Gerichtsbarkeiten hat sich Luxemburg zu einem ausgezeichneten Kompetenzzentrum für Vermögensverwaltung entwickelt. Die Großbanken haben in ihren luxemburgischen Unternehmen gruppeninterne Kompetenzzentren für solche Kunden eingerichtet.

395 Milliarden in 2018

Verwaltete Vermögen in Luxemburgs Private-Banking-Industrie von 285 Mrd. US-Dollar im Jahr 2010 auf 395 Mrd. US-Dollar im Jahr 2018 anstieg

Die ausgeklügelte luxemburgische Toolbox von Anlageinstrumenten lockt auch zahlreiche Family Offices nach Luxemburg, deren Steuern im Wohnsitzland der Begünstigten gezahlt werden.

Es besteht zwar kein unbedingter direkter Zusammenhang zwischen der Besteuerung multinationaler Unternehmen und den Aktivitäten der luxemburgischen Finanzdienstleistungsbranche, dennoch hat dieses Problem in der jüngeren Vergangenheit den Ruf Luxemburgs für Transparenz in den Schatten gestellt. Sowohl die öffentliche Meinung als auch die Medien unterscheiden nicht zwischen den Aktivitäten von Banken, Vermögensverwaltern oder Versicherungsunternehmen und den Fragen, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie multinationale Unternehmen ihre Steuerangelegenheiten regeln.

Wie auch immer – Luxemburg hat die Neugestaltung der internationalen Steuervorschriften insbesondere mit der Initiative der OECD zu Gewinnkürzung und Gewinnverlagerung (BEPS) vorangetrieben. Auf EU-Ebene nutzte Luxemburg seine Amtszeit im zweiten Halbjahr 2015, um auf eine politische Einigung über den automatischen Informationsaustausch über Tax Ruling zu drängen.

Luxemburg hat gegenwärtige alle BEPS-Empfehlungen der OECD umgesetzt und die EU-Richtlinien ATAD 1 und ATAD 2 in nationales Recht umgesetzt. Zusätzlich zu diesen Steuermaßnahmen hat Luxemburg alle neuen AML-Anforderungen implementiert und das Register wirtschaftlicher Eigentümer erstellt.

Luxemburg fungiert nicht nur als Kompetenzzentrum für die Verwaltung von Vermögens- und Anlageprodukten, sondern auch für Investitionsströme. Meistens werden ausländische Direktinvestitionstransaktionen zwecks Gewährleistung einer soliden und stabilen Transaktion über Investmentzentren strukturiert. Tatsächlich ist ein Zentrum wie Luxemburg sehr oft Teil dieser internationalen Transaktionen, da sich die Parteien auf das in Luxemburg verfügbare Strukturierungs- Know-how sowie auf seine Toolbox zur Mittelstrukturierung verlassen.

Entgegen der landläufigen Meinung wird die Entscheidung für Luxemburg nicht vom Wunsch motiviert, die mit einer Transaktion verbundenen Steuern zu senken. Die meisten Industrieländer haben sehr ähnliche Netzwerke von Doppelbesteuerungsabkommen und erzielen damit ähnliche Ergebnisse.

Bei der Vermögensverwaltung sowie in anderen Sektoren gilt in Luxemburg Steuerneutralität. Dies bedeutet, dass der Investor in seinem Wohnsitzland besteuert wird und Luxemburg keine weiteren Steuerebenen hinzufügt. Eine solche Steuerneutralität ist ein international angewandtes Prinzip. In der gegenwärtigen transparenten Welt haben die Steuerbehörden des Wohnsitzlandes über die automatische Übermittlung von Informationen durch die luxemburgischen Steuerbehörden Zugang zu allen relevanten Informationen
von getätigten Investitionen. Das ist unabhängig davon, ob es sich beim Investor um eine Einzelperson oder ein Unternehmen handelt.





AUF STABILITÄT SETZEN

Die Solidität, die die luxemburgische Finanzindustrie auszeichnet, beruht auf dem guten Ruf, den das Land für seine politische, wirtschaftliche und soziale Stabilität genießt sowie auf der diversifizierten Zusammensetzung der Industrie. Diese langfristige Stabilität hat den Finanzplatz für internationale Investoren besonders attraktiv gemacht.

Die politische Stabilität Luxemburgs lässt sich am besten damit zusammenfassen, dass seit dem Zweiten Weltkrieg nur acht Ministerpräsidenten und acht Finanzminister dem Land gedient haben. Diese politische Langlebigkeit hat es ermöglicht, längerfristige Ziele bei der strategischen Entwicklung der luxemburgischen Finanzdienstleistungsbranche zu berücksichtigen.

Der Ruf, den das Land für seine Stabilität genießt, erstreckt sich auch auf solide und nachhaltige öffentliche Finanzen. Luxemburg ist sehr stolz darauf, seine Haushalte über viele Jahre so verwaltet zu haben, dass die Schuldenquote nur 21 Prozent beträgt. Dies hat Luxemburg den Spielraum gegeben, die Auswirkungen der Pandemie sowohl auf das Gesundheitswesen abzufedern als auch gleichzeitig seine Wirtschaft mit steuerlichen Maßnahmen in Höhe von 18 Prozent des BIP zu unterstützen. Trotzdem wird die Staatsverschuldung des Landes weit unter 30 Prozent des BIP und damit weit unter dem EU-Durchschnitt bleiben.

Luxemburg wurde für seine umsichtige und verantwortungsvolle Verwaltung seiner öffentlichen Finanzen mit einem Triple-A-Rating mit stabilen Aussichten von allen großen Ratingagenturen belohnt. Damit gehört Luxemburg zu einem sehr ausgewählten Club mit weltweit nur 10 Ländern, denen dieses Ansehen zu Teil wird.

AAA

Eines von nur zehn Ländern weltweit mit einem AAA-Rating.

Für internationale Investoren bedeutet dies das Vertrauen, dass ihre Anlagen in Luxemburg sicher sind. Es bedeutet auch, dass in Luxemburg der Druck zur Steuererhöhung sicherlich nicht so hoch ist wie in anderen Ländern mit viel höherer Verschuldung.

Das Wissen, dass ihre Anlagen sicher sind, ist für die meisten Investoren bei weitem wichtiger als die Möglichkeit, vom niedrigstmöglichen Steuersatz zu profitieren. Die soziale Stabilität hat dafür gesorgt, dass seit Beginn des 21. Jahrhunderts fast keine Arbeitstage mehr durch Streiks verloren gegangen sind. Luxemburgs Politiker, Industrie- und Gewerkschaftsführer sind stolz auf den Erfolg des einvernehmlichen dreigliedrigen Modells zur Erörterung von Problemen und Suche nach Lösungen.

Die luxemburgische Regierung hat ihr Engagement für diese Stabilität verdeutlicht und ist entschlossen, alles zu tun, um das AAA-Rating zu behalten.

Die Stabilität von Luxemburg hängt auch damit zusammen, dass die Finanzbranche auf einigen starker Kernaktivitäten aufbaut. Zu den wichtigsten zählen Domizilierung und Verwaltung von Fonds, Vermögensverwaltung, Versicherungen, Zahlungsdienste und das Kapitalmarktgeschäft. In all diesen Sektoren tätige Finanzinstitute stammen aus verschiedenen geografischen Regionen. Infolge-dessen ist Luxemburg weder übermäßig von einer einzigen Aktivität oder einem einzigen Sektor noch von einem oder mehreren übergroßen Spielern abhängig. Auch ist es nicht übermäßig auf Teilnehmer eines bestimmten Landes angewiesen.

Die luxemburgischen Aufsichtsbehörden, insbesondere die CSSF (Commission de Surveillance du Secteur Financier) als Banken- und Wertpapieraufsichtsbehörde sowie die Versicherungsaufsichtsbehörde CAA (Commissariat aux Assurances) genießen auf den internationalen Finanzmärkten eine sehr hohe Wertschätzung für ihr Know-how in den verschiedenen Aktivitäten, auf die sich die luxemburgische Finanzindustrie spezialisiert hat. Das gilt auch für ihre Reaktionsfähigkeit auf den Bedarf der Marktteilnehmer.

Beide Aufsichtsbehörden, wie im Allgemeinen alle luxemburgischen Behörden, akzeptieren in der Kommunikation und im Austausch mit Unternehmen neben Französisch, Deutsch und Luxemburgisch auch gerne die englische Sprache, sowohl mündlich als auch schriftlich. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass die Englischkenntnisse in diesen Organisationen extrem hoch sind.

AMBITION STATEMENT :

Die luxemburgische Finanzindustrie muss auf nachhaltigen Steuer- und Regulierungsgrundsätzen aufbauen. Unsere Ambitionen für 2025 in diesem Bereich sind:

  • Sicherung
    der Compliance mit internationalen Standards
  • Beibehaltung
    eines gesunden, stabilen Rechts- und Politikumfelds auf AAA-Rating-Niveau
  • Einen Platz
    unter den ersten einzunehmen, die EU-Recht umsetzen und damit an unsere Erfolgsgeschichte als Vorreiter anzuknüpfen
  • Anstreben
    der höchstmöglichen Rankings
  • Förderung
    des luxemburgischen Rechts als weithin akzeptierte Wahl für Schiedsverfahren
  • Angebote
    höchster Schutzstandards für internationale Investoren

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    Vertiefung der Rolle Luxemburgs als bevorzugtes Ziel für internationale Finanzen.

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  • Führend im nachhaltigkeitssektor

    Führende Rolle bei der Erhöhung des Gesamtvolumens der Mittel für nachhaltige Investitionen von Milliarden auf Trillionen von Euro.

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  • Förderung von Innovationen

    Bauen Sie auf Luxemburgs bewährter Erfolgsgeschichte der Produkt- und technologischen Innovation.

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  • Verantwortungsbewusste Unternehmensführung

    Fortsetzung des Aufbaus der luxemburgischen Finanzindustrie auf nachhaltigen Prinzipien bei der Besteuerung und Regulierung.

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